Netzwerk
Verfahren der Proteomik haben mit der zunehmenden Verfügbarkeit moderner LC-MS/MS-Instrumente in den letzten Jahren eine rasante Entwicklung erfahren und gewinnen vor allem in der pharmazeutischen Industrie immer mehr an Bedeutung, etwa bei der Target-unabhängigen Wirkstoffsuche und bei der Entwicklung und Produktion moderner Biotherapeutika. Einem industrialisierten Einsatz sowie der großskaligen Anwendung in klinischen Studien und der Routinediagnostik stehen aber Herausforderungen bei Anwenderfreundlichkeit, Sensitivität, Robustheit, Kosten und Standardisierung entgegen.
Um diese Limitierungen zu beseitigen, soll im Kooperationsnetzwerk eine neue Generation von Technologieunternehmen der MS-basierten Proteomik zusammengeführt werden, die die Wertschöpfungskette von der Probenvorbereitung über die Instrumentierung bis zur Datenanalyse abdecken. Das Netzwerk aus KMUs, Forschungseinrichtungen und Großunternehmen widmet sich u. a. der Entwicklung neuer Methoden, der Automation der gesamten Prozesskette und dem Einsatz neuer, KI-basierter Verfahren zur verbesserten Interpretation der MS-Daten. Analog zum Preisverfall in der Genomsequenzierung wird eine deutliche Kostensenkung und Standardisierung für eine stärkere Verbreitung proteomischer Technologien angestrebt.
Die synergistischen Beziehungen zwischen den Partnern sollen nicht nur in der FuE-Phase, sondern auch bei der späteren Vermarktung der gemeinschaftlich entwickelten Produkte und Verfahren genutzt werden.