Quo vadis Laborautomatisierung?
Dr. Andreas Essig, Produktmanager bei Hamilton, über aktuelle Herausforderungen, Lösungen und die Zukunft der Laborautomatisierung in der Bioanalytik.
Das jüngst bewilligte ZIM-Kooperationsnetzwerk „Proteomics4Future“ traf sich am 03. Dezember bei einem interaktiven online-Meeting zum offiziellen Kick-off. Das Netzwerk verfolgt das zentrale Ziel, der Massenspektrometrie (MS)-basierten Proteomik durch neue Methoden und Standardisierung der Workflows zu einer beschleunigten industriellen Verbreitung zu verhelfen, wovon u.a. Entwickler neuer pharmazeutischer Wirkstoffe profitieren. Das Netzwerk wird durch das Zentrale Innovationsprogramm Mittelstand des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie gefördert. Es vereint eine neue Generation an Technologieunternehmen, die sich aus Innovatoren auf den Gebieten Proteinprobenvorbereitung, Laborautomatisierung, Proteinanalytik und MS-Datenanalyse zusammensetzt.
Industrialisierung und Standardisierung der MS-basierten Proteomik – dies ist der vollständige Titel, der sich hinter dem Namen Proteomics4Future verbirgt. Die Förderung erfolgt innerhalb des Programms "Zentrales Innovationsprogramm Mittelstand" (ZIM) des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie. Verfahren der Proteomik haben mit der zunehmenden Verfügbarkeit moderner LC-MS/MS-Instrumente in den letzten Jahren eine rasante Entwicklung erfahren und gewinnen vor allem in der pharmazeutischen Industrie immer mehr an Bedeutung, etwa bei der Target-unabhängigen Wirkstoffsuche und bei der Entwicklung und Produktion moderner Biotherapeutika. In Zukunft werden Proteomik-Verfahren darüber hinaus eine zunehmende Bedeutung im wachsenden Feld der personalisierten Medizin einnehmen, wodurch wirksamere, sicherere und kosteneffizientere Therapien ermöglicht werden. Einem industrialisierten Einsatz sowie der großskaligen Anwendung in klinischen Studien und der Routinediagnostik stehen aktuell jedoch Herausforderungen bei Anwenderfreundlichkeit, Sensitivität, Robustheit, Kosten und Standardisierung entgegen.
Das ZIM-Kooperationsnetzwerk Proteomics4Future bringt Akteure aus allen Bereichen entlang der Wertschöpfungskette MS-basierter Proteomik zusammen. Im Rahmen kooperativer Entwicklungsprojekte wollen die beteiligten Unternehmen und Forschungseinrichtungen durch Entwicklungen für bestehende Fragestellungen aus Industrie und Medizin Lösungen schaffen. Diese reichen von standardisierten Technologien zur Probenvorbereitung bis zu KI-basierten Verfahren der Datenanalyse. Neue Anwendungen sollen so eröffnet und bestehende Limitierungen abgebaut werden. Routineabläufe sollen Ergebnisse zuverlässiger, schneller und kostengünstiger erreichbar machen. Eine Automatisierung dieser Abläufe im Labor, insbesondere Probenhandling und -prozessierung ist im Netzwerk als weiterer Hebel für diese Attribute vorgesehen.
Mitglieder des Netzwerks sind: MSAID GmbH, OmicScouts GmbH, PreOmics GmbH, A&M Labor für Analytik und Metabolismusforschung Service GmbH, Alithea Bio UG, Cellzome GmbH, EpiQMax GmbH, Hamilton Bonaduz AG, Hahn-Schickard-Gesellschaft für angewandte Forschung e.V., Hochschule Mannheim (CeMOS), Immatics und die Technische Universität München (Institut für Allgemeine Pathologie und Pathologische Anatomie).
Das Netzwerkmanagement weist darauf hin, dass das Netzwerk für weitere Partner offen ist. Interessierte Unternehmen und Forschungseinrichtungen, die in F&E-Projekten mitwirken möchten und eine ergänzende Expertise beisteuern können, sind dabei ebenso willkommen wie potenzielle Anwender der neu entwickelten Lösungen.
Dr. Andreas Essig, Produktmanager bei Hamilton, über aktuelle Herausforderungen, Lösungen und die Zukunft der Laborautomatisierung in der Bioanalytik.
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